Ein gemeinsamer Traum unter einem Dach
Was als Auftrag der niederländischen Stadt Delft an DOK (Bibliothek) und De VAK (Kunstschule) begann, die Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung von Flächen zu prüfen, wurde bald zu einem gemeinsamen Traum, einen einzigartigen, einladenden Ort in der Studentenstadt Delft zu schaffen. Die beteiligten Parteien sahen sich gezwungen, das Bibliotheksgebäude gemeinsam zu nutzen, und erkannten, dass eine Zusammenarbeit der einzig gangbare Weg nach vorn war. Gemeinsam mit dem Dok Architects Studio Noun stiegen wir in dieses erstaunliche, aber auch herausfordernde Projekt ein und wussten eines ganz genau: Nachdem wir bereits die ursprüngliche Inneneinrichtung für DOK entworfen hatten, mussten wir uns das Mantra “Kill your darlings” zu eigen machen. Damit ist gemeint uns von geliebten, aber einschränkenden Lösungen zu trennen. Denn Lieblinge sind, wie die vertraute Pizza Margherita, zwar verlässlich, aber für die Kreativität hinderlich.
Lokaler Zufluchtsort
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Ein neuer Ansatz für alte Wünsche
Auch bei diesem Projekt standen Design Workshops auf dem Plan. Während unserer Sitzungen kristallisierte sich die zentrale Frage heraus: “Wenn wir uns alle diesen Raum teilen, was können wir dann gemeinsam erreichen?” Diese Frage gab den Anstoß für unseren Gestaltungsprozess. Als wir uns dem Projekt anschlossen, erkannten wir die Notwendigkeit von Opfern an. Eine Neuerfindung erfordert ein rücksichtsloses Vorgehen, und dieses Projekt erforderte ein „kreatives Blutbad“. Nachdem sich alle Beteiligten von den Ideen, an denen sie so lange festgehalten hatten, befreit hatten, wurde ein neuer Ansatz möglich. Wir beschlossen, dass das Gebäude nicht nach Schulen oder Bibliotheken unterteilt werden sollte – der Wert lag in der multifunktionalen Mischung.
Offen, ohne Barrieren
Die Gesamtidee war Minestrone – eine Suppe, in der alle Küchenzutaten in einer köstlichen Mischung zusammenkommen. Da wir bereits über Kunst, Musik und eine Bibliothek verfügten, suchten wir nach einem weiteren Grund, um die Menschen zum Verweilen zu bewegen. Die Gastronomie wurde zur vierten Zutat, mit einer Küche, die von einem Profikoch und einem lokalen Hobbykoch betrieben wird, der seine Leidenschaft für das Essen mit den Besucher*innen teilt. Die strategische Raumaufteilung förderte die Bewegung und sorgte dafür, dass Aktivitäten wie Ballettübungen für Kinder voneinander getrennt waren. Diese bewusste Mischung förderte die Interaktion und schuf eine lebendige Atmosphäre: OPEN, ein offener dritter Ort für alle, der einen soliden Beitrag zu einer lebendigen Stadt leistet.