Richtung Renovierung
Kölns Straßen und Plätze sind von Gebäuden aus den 1950er- bis 1970er-Jahren gesäumt, darunter die Zentralbibliothek. Diese ist die Vorzeigebibliothek der Stadtbibliothek Köln, mit ihrer unverwechselbaren brutalistischen Architektur von 1979. Die 14.500 m² große Zentralbibliothek zeichnet sich durch ein auffälliges Deckengitter mit integrierter Beleuchtung aus, das ein markantes Raster bildet. Sie ist Teil des Kulturquartiers in der Nähe des zentral gelegenen Neumarkts. In unmittelbarer Nähe befinden sich mehrere Museen, Galerien und die Volkshochschule.
Nach Jahrzehnten war es Zeit für eine komplette Renovierung. Inspiriert von der sich wandelnden internationalen Bibliothekslandschaft entschied sich die Stadtbibliothek Köln, für die includi bereits die Stadtteilbibliothek Kalk entworfen hatte, für eine erneute Zusammenarbeit mit dem Team.
Urbanes Gefühl
Verzauberte Entdeckungen
Offen, übersichtlich und für alle zugänglich
includi entwarf den Innenraum und das zugrundeliegende Konzept und übernahm auch die künstlerische Leitung für die Inneneinrichtung und die Beleuchtung. Die Partner MARS Interieurarchitekten und das Kölner Architekturbüro Pell Architekten arbeiten die Umsetzungspläne aus.
Um die Bibliothek besser mit der Stadt zu vernetzen, wird der umfangreiche Medienbestand, der sich über fünf Kilometer erstreckt, neu gebündelt und positioniert. Die Neugestaltung legt den Schwerpunkt auf die Sichtbarkeit von Menschen, insbesondere von Gesichtern, und schafft einen offenen und zugänglichen Ort. Jeder Raum entspricht den Anforderungen in Bezug auf Größe und Design und gewährleistet die Inklusion von Besucher*innen mit Behinderung. Mit mehr als doppelt so vielen Sitz- und Liegemöglichkeiten wird die hohe Nachfrage befriedigt und Warteschlangen in der Bibliothek vermieden.
Eine Etage für alle Gelegenheiten
Die Atmosphäre und der Einrichtungsstil spiegeln den vielschichtigen Charakter der Bibliothek wider. Jede der sechs Etagen ist eine Übersetzung dieser starken Identität in unterschiedliche Themen und Zielgruppen. Beim Betreten des Gebäudes gelangen die Besucher*innen in ein einladendes Café. Im Untergeschoss befinden sich neben den Sachmedien auch die Sondereinrichtungen „Germania Judaica“ und das „Literatur in Köln-Archiv“ mit dem Arbeitszimmer des Schriftstellers Heinrich Böll.
Im ersten Obergeschoss betreten Sie eine Welt der Phantasie und Entdeckung für die Jüngsten. Eine Besonderheit der zweiten Etage ist der Reflexionsraum. Im dritten Stockwerk herrscht eine ganz andere Dynamik: Ein Makerspace wechselt sich mit verschiedenen Arbeitsplätzen und öffentlichen Begegnungsräumen ab. In der vierten Etage erleben Sie vor allem ein Wohnzimmer mit Dachterrassenfeeling. Kurzum, die Kölner Zentralbibliothek wird eine aufgewertete Großstadtbibliothek, die die Vielfältigkeit der Stadt widerspiegelt und in der sich jede*r zu Hause fühlen kann.
Die neue Stadtbibliothek, die einen frischen Blick auf Köln und seine Bewohner*innen bietet, wird voraussichtlich 2028 wiedereröffnet werden.